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Berichte aus dem Schuljahr 2019/20

 

Stadtkultur Lienz präsentiert: Malala – Das Mädchen mit dem Buch (Stadttheater Bruneck)

 

Ein packendes Stück über Mut und den Wert der Freiheit

 

2012 wird das fünfzehnjährige pakistanische Mädchen Malala Yousafzai auf dem Schulweg von Talibankämpfern in den Kopf geschossen, weil diese den Schulbesuch für Mädchen verboten haben und sie sich in ihrem Blog für das Recht auf Bildung aller Kinder eingesetzt hat. Wie durch ein Wunder überlebt sie, flieht mit ihrer Familie nach England, wo sie behandelt wird und erhält für ihr Engagement 2014 den Friedensnobelpreis. Heute lebt Familie Yousafzai in Birmingham, wo Malala ohne Gefahr ihre weitere Ausbildung und seit 2017 ein Studium in Politik, Philosophie und Wirtschaft an der renommierten Universität in Oxford genießt. Ebenfalls seit 2017 ist Malala Friedensbotschafterin der UN.

Aus der Sicht einer westlichen Studentin, die über Malala ein Theaterstück schreiben will, wird diese Geschichte reflektiert.  Petra Rohregger glänzt in diesem Bühnenmonolog vom preisgekrönten britischen Autor Nick Wood – auch Journalist, Schriftsteller, Schauspieler, Dozent – und besticht durch ihre Wandlungsfähigkeit und Sprachgewandtheit. Sie spielt Malalas Vater ebenso wie Malala, die auch immer wieder im Originalton zu hören ist. Die Studentin recherchiert und sammelt Zeitungsartikel sowie Blogausschnitte über und von Malala und steht vor der komplizierten Aufgabe, Fakten von Vermutungen und Vorurteilen zu trennen. Auf der Suche nach einem Ausgleich zwischen persönlichem Unverständnis, Ablehnung und Akzeptanz versucht sie, sich Malalas Schicksal objektiv zu nähern. Die ZuschauerInnen werden mit diesen Fragen konfrontiert.

Die Aufmerksamkeit von Anfang an wird von frenetischem Applaus am Schluss abgelöst. Hier noch ein paar Schülermeinungen:

  • Obwohl nur eine Darstellerin gespielt hat, war das Stück durchgehend spannend.
  • Wie man mit der Variation der Stimme und den sparsam eingesetzten Licht- und Soundeffekten so viel Spannung erzeugen kann, war beeindruckend.
  • Einige Fragen, die gestellt wurden, wären mir nicht in den Sinn gekommen.
  • Malalas Originalstimme hat zur Lebendigkeit beigetragen.
  • Eine wichtige Message ist, dass für die Einhaltung der Menschenrechte und das Recht auf Bildung für ALLE gekämpft werden muss.
  • Die Unterschiede zwischen östlicher und westlicher Welt wurden gut herausgearbeitet
  • Die Idee, dass eine junge Frau ein Theaterstück über Malala schreiben will, war ein gelungener Kunstgriff, durch den viele Informationen über das Mädchen und ihre Welt transportiert wurden.
  • Großes Lob an die Jungschauspielerin, die mit Hilfe der Veränderung der Lautstärke und ganz weniger Requisiten (Tuch, Brille) sowie ihrer emotionalen Darstellung die Aufmerksamkeit des Publikums eine Stunde lang aufrechterhalten hat.

Fotos: Claudia Funder, Jan Gasperi